Im Miteinander lernen
(Linz, 16.3.2021) Entsprechend der menschenfreundlichen Pastoral, wie sie Papst Franziskus in Amoris laetitia skizziert, indem er darauf hinweist, "dass nicht alle doktrinellen, moralischen oder pastoralen Diskussionen durch ein lehramtliches Eingreifen entschieden werden müssen" (AL 3) wird in der Seelsorge weiterhin all das in den Blick zu nehmen sein, was den LSBTIQ*-Personen in ihren Lebensrealitäten gerecht wird und im Leben hilft.
Wir freuen uns, so Franz Harant, der Leiter der REGENBOGENPASTORAL ÖSTERREICH, dass der in der Bischofskonferenz für Ehe und Familie zuständige Referatsbischof, Hermann Glettler, im Hinblick auf die Stellungnahme der Glaubenskongregation einerseits die "Enttäuschung" anspricht und andererseits betont, dass es "diesbezüglich noch viel zu lernen" gibt. Lernprozess der Kirche und in der Kirche ist weiterhin, so der Bischof, Menschen "nachhaltig auf ihrem persönlichen Weg mit Gott zu begleiten", und dass dieser pastorale Weg "noch mehr Offenheit, Bereitschaft zum Kennenlernen und Aufeinander-Zugehen erfordert". Möglicherweise wird dazu der Glaubenssinn des Volkes noch stärker in Betracht zu ziehen sein.
Im Blick auf die konkreten Menschen ist zu betonen, dass das Bemühen seitens der römisch-katholischen Kirche zum Ziel haben muss, dass diese „die notwendigen Hilfen bekommen können, um den Willen Gottes in ihrem Leben zu begreifen und ganz zu erfüllen“ (AL 250). Was, wenn der Wille Gottes für das jeweilige Paar eine verbindliche Lebensform ist, für die der Segen Gottes erbeten wird?
Bedeutungsvoll erscheint den Seelsorgenden in der österreichischen Regenbogenpastoral, was der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Limburger Bischof, Georg Bätzing, zur Diskussion beiträgt, nämlich, dass "die Glaubenskongregation […] den Stand der kirchlichen Lehre wieder[gibt], wie er sich in mehreren römischen Dokumenten spiegelt". Dieser Hinweis sowie die Information, dass dieses "Nein" nur ein "knappes" ist, das lässt die Seelsorgenden der REGENBOGENPASTORAL ÖSTERREICH darauf hoffen, dass dieser "Zwischenstand" noch nicht das letzte Wort aus Rom ist, und dass es in der Suchbewegung der römisch-katholischen Kirche weiterhin eine Weiterentwicklung der kirchlichen Lehre geben wird. Franz Harant ist immer noch davon überzeugt: "So viel Anfang war noch nie!"
Presseaussendung als pdf herunterladen
Kontakt
Mag. Franz Harant
Leiter der REGENBOGENPASTORAL ÖSTERREICH und der REGENBOGENAKADEMIE ÖSTERREICH
franz.harant@dioezese-linz.at
+43 676 8776 6336